
ERÖFFNUNGSABEND UND KEYNOTE BERND REUTEMANN
KURS HALTEN IN AGILEN ZEITEN
In 15 Jahren habe sich „das DestinationCamp zu einer Community und zu einer Wertegemeinschaft von Menschen entwickelt, die etwas bewirken wollen“, führten die beiden Initiatoren stolz an: „Die Bereitschaft, weiter zu denken, ist Teil der netzvitamine-DNA.“
Und dann kam Bernd Reutemann auf die Bühne. Sein Appell war zugleich das Motto des DSTNCMP25: „Kurs halten in agilen Zeiten – strategisch wichtig, menschlich richtig“.
Emotionalität als Leistungsbooster
Mit vielen Tipps aus seinem Alltag und als Teamchef des internationalen MTB-Jugendteams Trek Future Racing zeigte er auf, wie leistungsfördernd sich selbst kleine emotionale Gesten und Reaktionen auswirken können. Er plädierte für „Dienstleistungsorientierung” und eine „positive Spürbarkeit”.
Für ihn wird Emotionalität zum Leistungsbooster. Dafür genügen schon kleine emotionale Gesten oder Reaktionen: „Ich kümmere mich einfach ein bisschen mehr um Menschen als andere es für notwendig halten. Ich nehme mir mehr Zeit.“
Es gibt immer eine Möglichkeit, etwas einfacher zu machen
Für Bernd Reutemann geht es darum, unnötige Prozeduren und Abläufe wegzulassen, Zeit für Wichtigeres zu sparen. Dafür empfahl er den „Weglass-Wednesday“: Immer mittwochs wird überlegt, was man weglassen könnte. „Es gibt immer eine Möglichkeit, etwas einfacher zu machen, wirtschaftlicher, spürbarer.“ Besonders wichtig sei ein positives Feedback. Und die Frage: „Wie können wir uns gegenseitig helfen, erfolgreicher zu sein?“
Aktives Helfen und Zeit schenken erzeugt im Gehirn das Kuschelhormon Oxytocin, fördert den Botenstoff Dopamin und das Glückshormon Seratonin. Das sind wichtige Neurotransmitter, die soziale Bindungen stärken, Vertrauen fördern und soziales Verhalten regulieren.

Dazu reicht es manchmal schon, an der Supermarktkasse einfach jemanden vorzulassen. Oder den Gast des Monats auszuzeichnen. Oder jemandem uneigennützig zu helfen.
Platons Kardinaltugenden (Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung) sind für ihn die Leitlinien für verantwortliches und richtiges Handeln. Wir haben heute viele modernere Schlagworte, die aber das gleiche meinen. Wenn Identität, Werte und Einstellung das Handeln bestimmen, werde das Ergebnis positiv sein.
Jeden Tag ein Prozent besser werden
Es gehe nicht darum, alles zugleich besser zu machen. Besser sei es, nach Wichtigkeit zu sortieren, sich auf eine Sache zu fokussieren, sie in der Praxis zu verändern und dann auf das Ergebnis zu schauen: „ Jeden Tag ein Prozent besser werden, führt auch zum Sieg!“
Er empfiehlt, „weniger in Eskalationsstufen zu denken“, sondern optimistisch á la Pippi Langstrumpf eine Herausforderung anzugehen: „Das haben wir noch NIE probiert, sicher geht es gut“.
Vor dem Hintergrund seines sportlichen Engagements empfiehlt Bernd Reutemann einen Acht-Wochen-Rhythmus: Acht Wochen etwas trainieren, dann acht Wochen checken.
Damit sich die Teilnehmer:innen des DSTNCMP25 vom Effekt überzeugen können, erhielten sie eine Postkarte. Darauf sollten sie notieren „Dies werde ich innerhalb der nächsten acht Wochen umsetzen“. Bernd Reutemann versprach damit auch: „Ich begleite Dich in der Umsetzung. Ich melde mich garantiert“. Wer die Karte während des DSTNCMP25 abgab, bekam als Motivationsbooster von ihm noch ein Gläschen selbstproduzierter Erdbeer-Marmelade.
Knapp 83 Prozent der Teilnehmer:innen beim DSTNCMP25 waren aus Deutschland angereist, rund 10 % kamen aus Österreich, 4 % aus Südtirol und je ein Prozent aus Spanien, Luxemburg und der Schweiz. Aufschlussreich ist die Verteilung nach Kategorien. Die Teilnehmenden ordneten
sich wie folgt ein:
• 42,5 % DMO
• 20,8 % Software- & Systemanbieter
• 10,9 % Beratung & Coaching
• 7,7 % Hotellerie & sonst. Leistungsträger
• 5,9 % Verbände
• 4,5 % Presse & Kommunikationsdienstleister
• 4,5 % Plattformen
• 3,2 % Hochschulen
SPEEDDATING, HERZBLATT UND SELBSTHILFEGRUPPE
Die Moderationspaare hatten jeweils drei Minuten Zeit, für ihren Themenstrang und ihr Vorgehen zu pitchen. Die einen ließen gleich die KI über KI sprechen, die anderen empfahlen den schwächelnden Tourismusprodukten jeweils eine Selbsthilfegruppe. Andere strauchelten im Gewirr der Organisationsstrukturen oder brachten sich in Versform bei der Politik in Erinnerung. Es gab ein Speeddating zu Werten, eine Flirtsendung für Digital Shifts à la Herzblatt aber auch Stolperfallen statt Barrierefreiheit.
ÜBER DEN DÄCHERN DER FRIEDRICHSTADT
Düsseldorf sieht sich gerne als „längste Theke der Welt“. Das Kernstück ist die 300 Meter lange Bolkerstraße, an der mehr als 50 Restaurants, Kneipen und Bars zum Altbier locken. Am Eröffnungsabend ließen die Gäste des DSTNCMP25 sie (zumindest zunächst) links liegen.
Die Guides führten sie in die Design Offices Fürst & Friedrich in der Friedrichstadt. Kaum angekommen, hatten alle ein Glas Alt in der Hand: Die Zappes und Köbesse der fünf Altstadt-Altbierbrauereien gaben ihr Bestes, Düsseldorfs (jeweils) noch süffigeres Alt anzupreisen.
Die hungrigen Gäste vertilgten die regionalen Köstlichkeiten auf den Büffets schneller als sie nachgeordert werden konnten, die Tabletts der wandelnden Servicekräfte waren im Nu leer. Doch die Laune konnte das nicht verderben, zumal keine Minute verging, in der nicht mindestens ein „Köbes“ bei den Gruppen und Grüppchen auf der Attika-Terrasse oder in der Lounge die leeren Altbiergläser gegen volle tauschte oder mit dem Alt seiner Hausbrauerei lockte.
Obwohl alle fünf Hausbrauereien in der Altstadt um die gleiche Kundenschar buhlen, werben sie für ihre regionalen Spezialitäten gemeinsam zusammen mit einem Altbier-Glas in der Sixpack-Geschenkbox als „Altbier United“.


















