destination.one / KI verändert die Prozesse

Session 02: Innovation für Gastronomie und Hotellerie

Impulsgeber: Martin Tauber

Wie nutzenstiftend generative KI im Gastgewerbe eingesetzt werden kann, konnten die DSTNCMP25-Teilnehmenden leicht an der App zur Veranstaltung in Düsseldorf nachvollziehen. Sie lieferte zeitlich rund um die Expertentagung alles Wissenswerte zum Ablauf, zu Freizeit, Erlebnisangeboten, Wetter, Verkehr und Ausflugstipps. 

Martin Tauber von Guest.net konnte so eindrucksvoll aufzeigen, wie KI zu Innovationen in Gastronomie und Hotellerie beiträgt. In der von Guestnet entwickelten App unterstützt sie bei der automatisierten Gästeinformation, der Ausspielung passender, individueller und zeitlich abgestimmter Empfehlungen unter Berücksichtigung von Wetter und Interessen der Gäste. Zugleich optimiert die App interne Prozesse wie Housekeeping, Buchungsmanagement oder Upselling. 

Dank KI können Gäste nicht nur den Self Check-In nutzen, ihre Zimmertüre öffnen oder Bestellungen tätigen, ihnen werden auch buchbare Angebote angezeigt und somit das interne Gästemanagement optimiert. Dank des von der KI erstellten Profils ist eine individuelle Ansprache und ein personalisiertes Empfehlungsmanagement möglich. Das sorgt für einen echten Mehrwert sowie eine Zeitersparnis auf beiden Seiten.

In der Session richteten die Teilnehmenden den Fokus auf die Zusammenarbeit von DMO und Gastbetrieben. Sie erörterten dabei ausführlich, wie Leistungsträger:innen dazu gebracht werden können, künstliche Intelligenz zur Verbesserung des Arbeitsalltags, zur Optimierung des Upsellings und zu einer unverwechselbaren Guest Experience zu nutzen.

Wie kann die DMO das Gastgewerbe fördern?

Die DMO sollte als Vermittler und Ermutiger eine Art Brückenfunktion übernehmen. Das Abholen der Leistungsträger:innen und die Sensibilisierung für die Vorteile von KI für die jeweiligen Unternehmen sei Aufgabe der DMO. Dabei sollte unterstrichen werden, dass kleine, individuelle Umsetzungsschritte möglich und zu begrüßen sind.

  • Die DMO soll den Beherbergungs- und gastronomischen Betrieben Orientierung in der rasant fortschreitenden Entwicklung geben.
  • Sie sollte ermutigen, Neues auszuprobieren und auch die Bereitschaft fördern, Fehler zuzulassen.
  • Es sollten Netzwerke etabliert werden, um Informationen über Referenzprojekte und Best Practices auszutauschen.

Bei der Etablierung KI-gestützter Prozesse müssen klare Rollen definiert und zugewiesen sein. Jeder muss verstanden haben, wer welche Aufgabe übernimmt. Insbesondere ist bereits zu Beginn zu definieren, an welchen Stellen die künstliche und an welchen Stellen die menschliche Intelligenz zum Einsatz kommen. Je früher Leistungserbringer:innen in die Innovationsprozesse eingebunden werden, desto kooperativer kann die Umsetzung erfolgen.

Der Einsatz von finanziellen und personellen Ressourcen muss transparent sein und alle, die mit KI-Tools arbeiten sollen, müssen frühzeitig einbezogen werden, damit die KI an deren jeweilige Bedürfnisse angepasst werden kann.

Hybride Modelle erleichtern die Umstellung

In der Anfangsphase der Umsetzung können hybride Lösungen eine gute Wahl sein. So werden sowohl die Gastgebenden/Mitarbeitenden als auch Gäste langsam und sanft an das Thema herangeführt. In einem zweiten Schritt sollten Gäste und Mitarbeitende die Anwendung mit Spaß bzw. positiver Konnotation erleben können – zum Beispiel durch Gamification oder durch integrierte QR-Codes  in Möbeln. Sie bieten eine innovative Möglichkeit, die Kundenbindung zu stärken, können zu zusätzlichen Infos führen, zu Bewertungen, zu AR-Anwendungen oder auch zu Nudges.

Bei der Einführung von Innovationen ist Kontinuität ein gewichtiger Faktor. Sie schafft Beständigkeit, fördert die Akzeptanz und ein Mindset, welches einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess ebenso einschließt wie eine gesunde Fehlerkultur.  

Die DMO sorgt dabei idealerweise durch Netzwerkbildung und eine sachorientierte Kommunikation für eine angemessene Reduktion des komplexen Themas KI.