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Vertiefungssession: Führen ist eine erlernbare Kunst

Impulsgeber: Jana Große Hokamp

Entscheidend für die Teamentwicklung ist nicht zuletzt die Führung des Teams. Führung passiert nicht „einfach so“ – sie entsteht durch bewusste Entscheidungen, Haltung und Kommunikation. In der Vertiefungssession ging es deshalb nicht um Tools, sondern um die Kunst der Wirksamkeit. Die zentrale Frage lautete: Was macht eine gute Führungskraft aus – und wie lässt sich Führung ganz konkret lernen, entwickeln und gestalten?

Jana Große Hokamp stellte den Teilnehmenden das Führungsmodell von Kohl > Partner vor. Es unterscheidet vier zentrale Kompetenzbereiche (Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz) und betont: Führung braucht sowohl Klarheit und Struktur als auch Mensch und Beziehung. Denn: Führen bedeutet Entscheiden und Begleiten – beides gleichzeitig. 

Will ich wirklich führen – was treibt mich an? Welche Erwartungen werden an mich gestellt – und welche stelle ich an mich? Was hilft mir, um mit Unsicherheit, Kritik oder Konflikten umzugehen? 

Die Teilnehmenden erarbeiteten anhand dieser Leitfragen fünf Merkmale für Führungskönnen:

1. Führung ist Beziehung – nicht Status

Vertrauen entsteht durch Präsenz, Zuhören, offene Kommunikation. Führung beginnt im Kontakt – nicht in der Aufgabenverteilung.

2. Klarheit gibt Orientierung:

Ein Team braucht Transparenz zu Zielen, Erwartungen und Verantwortlichkeiten. Dazu gehört auch: Grenzen setzen, Entscheidungen erklären, Prioritäten benennen.

3. Kommunikation ist keine Nebensache:

Führen heißt sprechen, fragen, zuhören, spiegeln. Kommunikation wirkt – auch wenn sie nicht bewusst eingesetzt wird. Viele Missverständnisse entstehen nicht durch Inhalt, sondern durch Ton, Timing und Interpretation.

4. Feedback ist Führungsalltag:

Lob, Kritik, Rückmeldung – wer führt, muss Feedback geben und aushalten. Dabei helfen Regelmäßigkeit, Wertschätzung und das Wissen, dass Entwicklung Zeit braucht.

5. Die Basis ist Selbstführung:

Wer sich selbst nicht führen kann, wird auf Dauer niemanden glaubwürdig begleiten. Pausen, Selbstreflexion, der Umgang mit Unsicherheit und der Mut zur Lücke gehören genauso dazu wie Verantwortung.

Fazit: Führung ist keine Position, sondern ein Prozess. Sie ist lernbar. Wer bereit ist, sich mit sich selbst, anderen und der Wirkung der eigenen Kommunikation auseinanderzusetzen, kann wirksam führen. In einer Zeit, in der Teams oft divers, dynamisch und dezentral sind, braucht es bewusste, menschliche und strukturierte Führung.